CDU Stadtverband Stolberg
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«Diese Vereine haben ein Anrecht darauf, dass zumindest eine grobe Linie festgelegt wird», erklären Dr. Tim Grüttemeier, Jochen Emonds und
Martin Hennig am Rande des Sommerfestes der CDU. Traditionell nutzen die Spitzen von Partei und Fraktion die Veranstaltung auf dem Alter Markt, um zu aktuellen Themen Stellung zu beziehen.
Die Sportplatzfrage sei eine «schwierige Aufgabe», so Emonds, die wie die übrigen Herausforderungen auch im gemeinsamen Schulterschluss in der Koalition von CDU und SPD beantwortet werden wolle.
Da seien vernünftige Lösungen auf dem Weg zu mehr Chancengleichheit gefordert.
Herausforderung sei dabei, eine vergleichbare Behandlung der Vereine bei ungleichen Voraussetzungen zu erreichen, verweist Grüttemeier auf unterschiedliche Möglichkeiten an den bisherigen
Standorten, Sportplätze als Bauland zu vermarkten. «Da müssen wir an Konstellationen arbeiten, die eine Ungleichbehandlung vermeiden.»
Gleichwohl könnten Fußballclubs nach den Vorstellungen der Christdemokraten bei der Bereitstellung von Infrastruktur mit einer stärkeren Unterstützung durch die Stadt rechnen. «Moderne
Sportanlagen sind für die Jugendarbeit unerlässlich, sonst laufen den Stolberger Vereinen die Kinder fort», unterstreicht Vorsitzender Emonds, dass seine Partei durchaus Handlungsbedarf
sehe.
In einer anderen Hinsicht sollen Fußballer aber zukünftig den bislang nicht geförderten Sportarten näher kommen. «Reiter und Tennisspieler zahlen alles aus eigener Tasche», sagt der
Fraktionsvorsitzende und verweist auf die fristgerecht gekündigten Verträge zur Bewirtschaftung von Sportplätzen.
In diese Richtung sollen auch die Kicker marschieren. Fußballer sollen sich darauf einstellen, zukünftig einen deutlichen Anteil der von ihnen verursachten Verbrauchskosten tragen zu
müssen.
Details werde die große Koalition in diesem Halbjahr noch intensiv beraten, bevor dem Stadtrat entsprechende Vorschläge unterbreitet werden. «Ein erster Schritt ist aber bereits gemacht»,
erklärte Martin Hennig mit Blick auf den Beschluss zur Gründung der Stolberger Bauland GmbH.
Die Gründung einer privatwirtschaftlich agierenden Entwicklungsgesellschaft sei beispielsweise eine ureigene Idee der Christdemokraten gewesen, erinnert der Geschäftsführer der Partei, der keine
Sorgen hat, dass das eigenständige Profil der CDU in der gut funktionierenden Zusammenarbeit mit der SPD zu kurz komme.
«Unser Hauptaugenmerk ist darauf ausgerichtet, Stolberg nach vorne zu bringen und das Defizit in den Griff zu bekommen», betont Jochen Emonds. Deshalb habe die CDU bereits in Oppositionszeiten
Verantwortung für die Stadt wahrgenommen und an einem Konsolidierungsplan gefeilt.
Eine Arbeit, die förderlich für die Gespräche mit der SPD sei, registriert Emonds. So werde ein christdemokratisches Ziel, die Bürger mit Steuern so wenig wie möglich zu belasten, vor dem
Hintergrund deutlich, dass eine Anhebung der Steuersätze auf 1200 Punkte gedroht habe.
Den Elternwillen in den Vordergrund gestellt habe die Stolberger CDU bei der Einführung der Gesamtschule und habe damit lange vor der Kurskorrektur in der Schulpolitik der Landespartei
Eigenständigkeit bewiesen. Nun gelte es, zum kommenden Schuljahr die Sekundarschule zu forcieren. Auch darin seien sich SPD und CDU einig. Da stelle sich erst gar nicht die Frage einer
Abgrenzung, sagt Martin Hennig.
«Man sollte glauben, dass es für den Kreisvorsitzenden der CDU insbesondere in der Städteregion wichtigere Dinge als die gut funktionierende Koalition in Stolberg gibt», erteilt Tim Grüttemeier
den Forderungen von Axel Wirtz nach einer deutlicheren Abgrenzung zur SPD eine klare Absage. «Das ist die falsche Anregung zur falschen Zeit», erläutert der Fraktionschef.
Denn die Zusammenarbeit laufe menschlich wie sachlich hervorragend, gemeinsam bringe man Stolberg auf einen guten Weg der Genesung, der fortgesetzt werden soll und den die Bürger zu schätzen
wüssten. «Und letztlich sind es die Stolberger leid, dass in der Vergangenheit immer auf Abgrenzung geachtet worden ist», bilanziert Grüttemeier. «Sie wollen, dass wir eine gute und erfolgreiche
Politik für unsere Stadt machen.» Dabei bringe die große Abgrenzung Stolberg einfach nicht weiter.
Auf diesem Weg könne die CDU auch in einer großen Koalition selbstbewusst Wahlen in Stolberg entgegenblicken. «Sie hat Profil», unterstreicht das Führungstrio, und in einer Kommunalwahl gehe es
mehr darum, Kandidaten zu präsentieren, die sich für das Wohl der Stadt engagieren als um eine Abgrenzung.
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