Planungssicherheit für die Vereine!" - Kunstrasenplätze für SG, F
Kunstrasen für SG, FC und SVB durch Vermarktung in Breinig und auf der Rotsch. Zu Eigenleistung der Klubs gibt es 1,635 Millionen.
Nicht zwei, sondern drei Elfmeter wird die große Koalition bei der morgigen Sitzung des Stadtrates ins Tor befördern. Neben der Finanzierung der Kunstrasenanlagen, die dem SV Breinig und dem SC Münsterbusch bereitgestellt werden sollen, ist auch die Ausstattung des Gressenicher Platzes am Bovenheck, also die SG Stolberg, Nutznießer der Beschlüsse, die zur Vermarktung des Neubaugebietes Breinig und Rotsch gefasst werden sollen.
Das betonen die beiden Fraktionsvorsitzenden, Dr. Tim Grüttemeier und Dieter Wolf. Rund zwei Millionen an Corneliastraße und Schützheide sowie mindestens 800 000 Euro an Einnahmen könne die Stadt aus der Entwicklung der beiden Neubaugebiete generieren. Sie sollen noch in diesem Jahr in das städtische Finanzsäckel fließen. „Damit verfügen wir voraussichtlich nicht nur über die Mittel, die drei Sportanlagen zeitgemäß zu gestalten, sondern darüber hinaus auch noch, um die Verschuldung unserer Stadt weiter abzubauen“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende. „Wir haben zu Beginn unserer Koalition versprochen, in dieser Legislaturperiode Planungssicherheit für die Vereine zu schaffen“, so sein CDU-Kollege Dr. Tim Grüttemeier. „Wir haben unsere Ankündigung eingehalten“. Damit dürften absehbar vier Kunstrasenplätze in der Kupferstadt vier Vereinen zur Verfügung stehen, drei von ihnen sind Fusionsklubs.
Irrige Annahme
Dabei treten die Sprecher der großen Koalition „der irrigen Annahme“ entgegen, SPD und CDU würden mit Blick auf den Wahltermin einseitig eine Sportart bevorzugen. „Bei unseren Entscheidungen hatte es eine erhebliche Bedeutung, in welchem Maße sich die Vereine einbringen“, so Wolf. Individuell, aber anhand eines roten Fadens wurden die Entscheidungen getroffen, listet Grüttemeier auf. Die SG Stolberg soll 250 000 Euro erhalten und muss 100 000 Euro aufbringen, um auf dem Aschenbelag den Plastikrasen ausrollen zu können. Der FC Stolberg wird mit 500 000 Euro für den Ausbau des Stadions Glashütter Weiher um einen Kunstrasenplatz und ein Kleinspielfeld unterstützt. Er muss – nachdem er aus der Fusion des Stolberger SV, der DJK Frisch-Froh Stolberg und des SC Münsterbusch entstanden ist und zwei Sportanlagen aufgibt – weitere 135 000 Euro aufbringen. Mit 900 000 Euro als Zuschuss und weiteren 500 000 Euro an Leistungen für Grundstückskauf und ökologischen Ausgleich wird der SV Breinig gefördert, um Kunstrasen- und Kleinspielfeld sowie ein neues Sportheim (das alte muss dem Neubaugebiet weichen) neben dem bestehenden Rasenstadion zu realisieren. Die Eigenleistung des Spielvereins geben Wolf und Grüttemeier mit deutlich über einer Million Euro an.
„Man darf nicht verkennen, dass die Vereine solche Leistungen nur mit Hilfe von spendablen Sponsoren sowie erheblicher Eigenleistung stemmen können“, betont Wolf. Darüber hinaus wurden bereits 35 000 Euro an Soforthilfe in die Einrichtungen für die Leichtathletik am Glashütter Weiher investiert, außerdem sollen weitere Mittel in einen zeitgerechten Zustand des Stadions investiert werden.
Gelernt hat die große Koalition aus dem Pilotprojekt auf dem Dörenberg, wo der VfL Zweifall und der VfB Vicht sich zusammenfanden, um die erste Kunstrasenanlage im Stadtgebiet entstehen zu lassen. 250 000 Euro Zuschuss erhielt dazu der neue VfL Vichttal, aber die Vermarktung der Sportanlage am Brändchen zur Gegenfinanzierung verzögerte sich. Randbereiche sind zwar mittlerweile veräußert, aber der frühere Aschenplatz harrt noch immer einer lukrativen Vermarktung. „Daraus haben wir die Konsequenz gezogen, dass Mittel nur noch dann fließen können, wenn die Einnahmen zur Finanzierung bei der Stadt auch gebucht sind“, unterstreicht Wolf. Und wer sieht, was mit der Hilfe der Stadt heute auf dem Dörenberg bereits geschaffen ist und noch entstehen wird, der wisse, dass „die städtische Starthilfe gut investiert war“, so Grüttemeier. Und solche Investitionen tätige die große Koalition weniger mit Blick auf die Seniorenmannschaften, sondern „sie sind eine gezielte Förderung für Kinder, Jugendliche und Heranwachsende“, so Wolf. Und das in einer Sportart, die immer noch die größte Bandbreite des Breitensports abdecke. Gesundheit, soziales Verhalten, fairen Umgang, Gemeinsinn und Integration sind Stichworte, die die Koalitionäre mit diesen Zuschüssen verbinden, um ihr Konzept konsequent weiter zu verfolgen.
Ausgangsbasis waren 23 Sportanlagen, darunter 15 Aschenplätze, in einem teilweise Besorgnis erregenden Zustand für großteils nicht mehr wettbewerbsfähige Clubs. „Den Aufwand für Pflege und Unterhaltung konnte die Stadt selbst bei einer Kostenbeteiligung der Vereine nicht mehr stemmen. „Unser Konzept, weniger ist mehr, ist zeitgerecht“, sehen sich Grüttemeier und Wolf durch die Entwicklung bestätigt. Zur Umsetzung wurden die Vereine „ermutigt und nicht gegängelt, zu fusionieren“. SPD und CDU zeigen sich zufrieden damit, wie dieser Prozess in Gang gekommen, aber sicherlich noch nicht beendet ist. „Wir sind zuversichtlich, dass sich bis 2016 eine zukunftsfähige Vereinsstruktur gebildet hat“, so Wolf, und Tim Grüttemeier erneuert die Einladung an weitere Vereine, diesem Beispiel zu folgen.
„Wir wissen, dass es bereits gute Gespräche zwischen dem TSV Donnerberg und dem FC Columbia gibt“, zeige sich die große Koalition stets gesprächsbereit, wolle sich aber nicht aufdrängen. Diese Einladung gelte nicht nur für die weiteren Fußballvereine, sondern auch für Klubs, die andere Sportarten im Stadtgebiet betreiben.
(Quelle: Stolberger Zeitung)