In der Kupferstadt erreicht der amtierende Städteregionsrat 58,61 Prozent. Herausforderin Christiane Karl gewinnt in zwei von 22 Wahlbezirken. Mit 10 005 Wählern geben nur 22,48 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab.
Um 18.44 Uhr sind die Würfel gefallen: Stolberg hat bei der Stichwahl zum Städteregionsrat klar auf Helmut Etschenberg gesetzt. Der christdemokratische Amtsinhaber, der in der Städteregion am Ende nur knapp mit 51,92 Prozent gegen seine SPD-Herausforderin Christiane Karl gewinnt, hat in der Kupferstadt wie schon beim ersten Wahlgang am 25. Mai (48,50 gegenüber 32,26 Prozent) mit 58,61 Prozent die Nase deutlich vorn. In der Kupferstadt entfallen auf Helmut Etschenberg 5827 Stimmen, während sich für Christiane Karl 4115 Wähler aussprechen.
Erwartungsgemäß schwach ist an diesem Sonntag die Wahlbeteiligung: Mit 22,48 Prozent hat sich nicht einmal ein Viertel der in Stolberg Stimmberechtigten an diesem zweiten Urnengang innerhalb von drei Wochen beteiligt.
Während im Haus der Städteregion noch gezittert werden muss, ist im Stolberger Rathaus schnell klar, wie der Trend in der Kupferstadt aussieht. Gut zehn Minuten nach Schließung der Wahllokale sind bereits zwölf von insgesamt 36 Stimmbezirken ausgezählt: Da liegt der Amtsinhaber schon klar mit 57,83 zu 42,17 Prozent in Führung. Just in diesem Moment zeigt die an die Wand projizierte Grafik aus der Städteregion zum einzigen Mal eine leichte Führung der Sozialdemokratin – mit 50,05 Prozent. Das soll an dem Wahlabend aber nur eine Momentaufnahme bleiben, die nur wenige Besucher im Ratssaal wahrnehmen.
Gegen 18.45 Uhr kann Andreas Pickhardt als Wahlleiter der Kupferstadt das vorläufige amtliche Endergebnis verkünden. Beim Blick auf die 22 Wahlbezirke ist festzustellen, dass Christiane Karl nur in zweien die Mehrheit holt. In Oberstolberg (05) schafft sie einen Vorsprung von 6,1 Punkten mit zehn Stimmen, in Mausbach (11)sind es fünf Kreuze, die ein Mehr von 1,74 Prozentpunkten bedeuten. In allen anderen Wahlbezirken und bei der Briefwahl liegt Etschenberg meist eindeutig vorne. Das beste Ergebnis erzielt er im Stimmbezirk Büsbach 1 mit 103 Stimmen und 73,57 Prozent.
„Es ist ein großartiges Ergebnis für Helmut Etschenberg, zu dem die Stolberger einen großen Teil beigetragen haben“, freut sich Jochen Emonds. „Jetzt können Bürgermeister Tim Grüttemeier und der Städteregionsrat gemeinsam viel für Stolberg bewegen“, so der Parteivorsitzende der CDU, der ebenso wie sein Stellvertreter Paul M. Kirch mit dem Modus der Stichwahl insbesondere angesichts der Wahlbeteiligung hadert: „Der Landesgesetzgeber sollte sie für die nächsten Kommunalwahlen im Jahr 2020 wieder abschaffen.“
Etwas enttäuscht äußert sich Hanne Zakowski: „Das ist sehr schade. Ich hatte gehofft, dass Christiane Karl es vielleicht knapp schaffen würde“, bedauert die stellvertretende Partei- und Fraktionsvorsitzende der SPD in Stolberg. „Ein Wechsel hätte der Städteregion gutgetan“, so Zakowski, die befürchtet, „dass nun weiterhin zu wenige Frauenthemen auf städteregionaler Ebene aufgegriffen werden“.
Quelle: Stolberger Zeitung /Nachrichten