Die Museumsnacht als Erfolgskonzept

Stolberg. Dass die elfte Auflage der Stolberger Museumsnacht ein Erfolg werden sollte, war schon ganz zu Beginn des Abends deutlich zu sehen. An allen fünf Veranstaltungsorten trafen die Besucher direkt ein, als Tür und Tor um sieben Uhr für begeisterte Museumsbesucher geöffnet wurden.

Wo der Abend beginnen sollte, konnte wie auch in den letzten Jahren jeder selbst entscheiden und so statteten die einen den Ausstellungsorten rund um die Burg einen Besuch ab, während die anderen den Kupferhof Rosental für sich einnahmen oder sich direkt im Museum Zinkhütter Hof niederließen, der Ort, an dem gegen Ende des Abends der Höhepunkt der Museumsnacht steigen sollte.

 

Per Shuttle zu den Orten

Für die Besucher, die nicht nur aus Stolberg angereist waren standen kostenlose Kleinbusse zur Verfügung, die in kurzen Abständen von Museum zu Museum fuhren. So war die Möglichkeit gegeben, problemlos auch mehrere Highlights des Abends zu sehen, ohne sich dabei auf einen Aktionsort beschränken zu müssen. „Highlight“, das scheint in jeder Hinsicht das Stichwort der elften Museumsnacht zu sein. Dank einer außerordentlich großen Anzahl an Ausstellern, Musikern und Unterhaltern war wohl für den Geschmack jeder der rund 2000 erschienenen Besucher etwas dabei.

Auf dem oberen Burghof hatten die Burgritter und das Eynevolk ihr Areal eingenommen und ließen die gern gesehenen Gäste bei Lagerfeuer und Kerzenschein am mittelalterlichen Leben teilhaben. Im Schein der angestrahlten Burg durften die Besucher selber Kettenhemden anprobieren, Flammkuchen schlemmen oder einfach nur die gemütliche Stimmung genießen. Währenddessen ließen Mario Triska und sein Ensemble im Rittersaal bei zwei Konzerten ungarische Zigeunermusik, Tango, Walzer und Swing erklingen und Clownerike nahm die kleinen Stolberger mit auf eine spannende Schatzsuche. Auf dem unteren Burghof stellte die Veytaler Ritterschaft sich vor und am Wahrsagerstand konnte man einen Blick auf seine Zukunft werfen.

Wer es weniger abenteuerlich mochte, fand in der Kaffeestube des Museum Torburg den richtigen Platz und konnte sich anschließend diverse Handwerksberufe anschauen oder den Geschichten von Ruth Djamati lauschen. Rainer Hausschild demonstrierte Drechseln, Adi Radermacher schwang in der Schmiede den Hammer, Carmen Comanns gewährte Einblicke in das Handwerk der Lederbearbeitung, Elvira von Wirth röstete Kaffee und Jürgen Griesel erläuterte die Messingbearbeitung. Auch im Kunsthandwerkerhof Rose wurden die Besucher bei Kunst von Muschelkönigin Heidi Selheim und AninA Marita Cujai sowie Kulinarischem bei Christian Clément zu Gesprächen eingeladen. Und wer dem Kupferhof Rosental einen Besuch abstattete, durfte sich auf Comedy und Kabarett mit Wladimir Schmidt und Hubert vom Venn sowie Musik mit dem Duo Mo & Eli in schönster Umgebung freuen. Sie bot auch ein stimmungsvolles Ambiente für Schönes aus Metall und Stein, Blumen und Schmuck, Fotokunst und hübsche Kleinigkeiten.

 

Zum Gelingen der Museumsnacht trug eine Neuheit ganz besonders bei. Die Attraktionen für Jugendliche im Forum des Zinkhütter Hofs lockten in diesem Jahr auch die älter gewordenen Kinder an. Kein Wunder, denn die Möglichkeiten, den Abend zu verbringen boten kreativen Köpfen eine Vielzahl an spannenden Projekten. Unter Anleitung von Claude René Havugimana konnten die Jugendlichen ein professionell gestaltetes Video über die Museumsnacht produzieren und dabei Interviews führen oder als Nachrichtensprecher auftreten. Während die Einen beim Specksteinworkshop kreativ werden, entwickeln die Anderen Apps für ihr Smartphone, lassen sich professionell schminken oder vergnügen sich im Stolberger Jugendbus. Und in den Räumen des Museums fesselten Ausstellungen von lokalen und regionalen Kunsthandwerkern wie auch kulinarische Genüsse die Besucher.

Petra Grüttemeier, Organisatorin der Museumsnacht freut sich wohl am Meisten über diesen Erfolg. „Das Konzept geht auf, es ist schön, dass so viele Jugendliche die Angebote wahrnehmen“, erzählt die Museumspädagogin und fügt hinzu: „Und auch sonst läuft alles rund, auch Dank der Erfahrungen, die wir bei zehn Museumsnächten sammeln konnten.“

 

Selbstverständlich, dass auch die Musik im Zinkhütter Hof wieder ganz hoch im Kurs stand. Paul Darin, das Duo „Die Trauzeugen“ und Dieter Kaspari stimmten die Zuschauer zu Beginn des Abends auf die finale Party der Nacht ein. Als Stefan Knittler und seine Band auf die Bühne treten und die ersten ihrer Welthits op Kölsch spielen, wird in den Räumen des Zinkhütter Hofs eifrig mitgesungen, geklatscht und getanzt. Das für die Organisatoren verdiente Endkonzert einer langen Vorbereitungszeit wird ein voller Erfolg.

 

„Die Stimmung ist wie immer toll, man trifft bekannte Gesichter und kann gleichzeitig die vielen Ausstellungen und die Musik genießen“, erzählt Angelika Wenn, Besucherin der Museumsnacht zufrieden. „Außerdem spielt die Band gerade mein Lieblingslied“, sagt die Stolbergerin als auf der Bühne Leonard Cohens „Hallelujah“ angestimmt wird. Mit dieser Meinung scheint sie nicht alleine zu sein, denn die übrig gebliebenen Besucher lassen nach Mitternacht bis zum letzten Ton ein herzhaftes „Hallelujah“ erklingen und machen die Museumsnacht damit wieder einmal zu einem Erlebnis, das man nicht so schnell vergisst.

 

 

 

 


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