Der CDU-Ortsverband Mitte hat seine konkreten Vorstellungen vom Neubaugebiet. Auch ein Multifunktionshaus müsse her.
Aus der Obstwiese, die Franck Vernier auf dem Donnerberg gepachtet hat, soll demnächst ein großes Baugebiet werden. Statt der Bäumchen werden dann zahlreiche Häuser auf dem Grundstück stehen.Foto: L. Franzen
Stolberg. Die Pläne für das Neubaugebiet „Stadtrandsiedlung“ auf dem Donnerberg werden konkreter. Im Hauptausschuss am kommenden Dienstag werden die Christdemokraten beantragen, dass in dem Areal ein „Multifunktionales Gebäude“ errichtet werden soll, das von den Vereinen als Treffpunkt genutzt werden könnte. Außerdem soll ein Dorfplatz in der geplanten Siedlung angelegt werden.
Die Stadtrandsiedlung ist ein ehrgeiziges Vorhaben von Rat und Verwaltung. Auf einem 15,7 Hektar großen Areal zwischen Höhenstraße, Duffenter Straße, Trockener Weiher und Obere Donnerbergstraße sollen rund 300 Häuser gebaut werden. Vor allem frei stehende Gebäude auf einer Grundstücksfläche von bis zu 500 Quadratmetern. Möglich sind aber auch Doppelhäuser. Auf alle Fälle soll es viele Grünstreifen in der neuen Siedlung geben.
Ohne Barrieren
Der CDU-Ortsverband Stolberg-Mitte beantragt nun, dass der Hauptausschuss und der Stadtrat beschließen sollen, eine Teilfläche in der Siedlung zur Errichtung von Gebäuden für das generationenübergreifende Wohnen frei zu halten. Ein entsprechender Auftrag soll an die Stadtverwaltung gehen. „Durch den demografischen Wandel im Stadtteil Donnerberg mit mehr als 5500 Einwohnern, davon 1100 über 65-Jährige, werden dort in der Zukunft noch mehr ältere Menschen leben“, heißt es in der Begründung des CDU-Antrages. Deshalb sollten frühzeitig Gebäude in dem neuen Wohngebiet Stadtrandsiedlung eingeplant werden, die diesen älteren Menschen barrierefreien Wohnraum bieten.
Doch damit nicht genug. Der CDU-Ortsverband hat seine konkreten Vorstellungen davon, wie das neue „Viertel“ der Stadt Stolberg gestaltet werden soll. So sei es dringend erforderlich, in der Stadtrandsiedlung ein multifunktionales Gebäude für Kindergarten, Schule, Vereine und Bevölkerung zu errichten. In diesem Punkt könne der Donnerberger derzeit ein Defizit beklagen. Zur Begründung ihres Antrages schreiben die Christdemokraten: „Der Stadtteil Donnerberg besitzt unter anderem für die ehrenamtliche Tätigkeit der einzelnen Vereine, im Besonderen für die Jugendarbeit, keine geeignete Begegnungsstätte.“ Für größere Veranstaltungen müssten die Donnerberger auf die umliegenden Stadtteile ausweichen.
Der CDU-Ortsverband fordert deshalb: „Im Hinblick auf die steigende Einwohnerzahl sollte frühzeitig ein Gebäude eingeplant werden, welches multifunktional durch Kindergärten, eine Schule, die ortsansässigen Vereine oder auch für Feste genutzt werden kann.“ Um das geplante Neubaugebiet komplett zu machen, fehlt dann noch ein Dorfplatz. Die CDU beantragt denn auch in ihrem Schriftsatz für den Hauptausschuss, einen solchen Dorfplatz im Neubaugebiet auf dem Donnerberg einzuplanen.
„Im Stadtteil Donnerberg gibt es keinen Dorfplatz, wo sich die Bevölkerung zu ihren Feierlichkeiten treffen kann“, heißt es. Als aktuelles Beispiel nennt die CDU den Martinszug mit anschließendem Martinsfeuer. Kinder und Eltern vom Donnerberg müssten an St. Martin immer in die Donnerberg-Kaserne ausweichen. Größere Veranstaltungen seien in dem Stolberger Stadtteil nicht durchführbar. Hier weiche man in der Not auf den Kirchplatz aus, der jedoch viel zu klein sei.
Der CDU-Ortsverband appelliert an die Weitsicht der Planer in der Stadtverwaltung und im Stadtrat: „Im Hinblick auf die noch weiter steigende Einwohnerzahl sollte frühzeitig ein Platz im Neubaugebiet Stadtrandsiedlung eingeplant werden.“
In Abschnitten
Wie man im Rathaus mit den Anträgen der CDU-Mitte umgehen wird, ist noch offen. Wie berichtet, soll das Areal in einzelnen Abschnitten bebaut werden, da derzeit nicht abzusehen ist, wie sich die Bevölkerungszahl Stolbergs in den nächsten Jahren entwickeln wird. Die Prognosen gehen eher davon aus, dass sich die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2020 von heute etwa 56 990 auf 56 320 verringern wird.
Der erste Bauabschnitt, auf dem die Bagger anrollen werden, soll der Bereich sein, auf dem heute die beiden Sportplätze liegen. 2016 könnte hier der erste Spatenstich erfolgen. Geregelt werden muss bis dahin auch die Kanalisation für diesen Abschnitt.
„Der Ortsteil Donnerberg besitzt keine geeignete Begegnungsstätte.“
CDU-Ortsverband Mitte