Die Kassenärztliche Vereinigung will 20 von 61 Praxen schließen. Die Ärztekammer Nordrhein macht diesen Plänen einen Strich durch die Rechnung. Bewährte Strukturen müssten erhalten
bleiben.
Dem Vorschlag der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein zur Schließung mehrerer Notfallpraxen im Gebiet der StädteRegion Aachen hat sich in Stolberg ein breiter bürgerschaftlicher Protest entgegengestellt, der auch in bundesweiten Medien auf Interesse gestoßen ist. Dem Protest der Bürgerinnen und Bürger hat sich nun auch die Ärztekammer Nordrhein angeschlossen und die Reform der Notdienst-Versorgung abgelehnt. Vorerst bleiben damit alle Notfallpraxen im Rheinland geöffnet. Bürgermeister Dr. Grüttemeier wird den weiteren Prozess aktiv mitbegleiten.
„Die Entscheidung der Ärztekammer Nordrhein, die Schließung der ambulanten Notfall-Praxen zu stoppen ist richtig.“, erklärt in diesem Zusammenhang Bürgermeister Dr. Grüttemeier, der den Protestzug am 02.03.2015 unterstützt und um Mitwirkung geworben hat. „Gewachsene Strukturen müssen erhalten bleiben und die Bürgerinnen und Bürger müssen sich darauf verlassen können, dass in zumutbarer Entfernung die bewährt hohe Qualität der ärztlichen Versorgung weiter zur Verfügung steht.“
Die Kassenärztliche Vereinigung hatte mit ihrem Vorstoß zur Schließung eines Drittels der Notfallpraxen im Rheinland für erhebliche Unruhe gesorgt. Aus Sicht der Ärztekammer jedoch soll sich eine Reform nur auf Regionen beschränken, in denen Patienten heute nicht optimal versorgt werden. Für den Kammerpräsidenten Rudolf Henke geht Sorgfalt vor Schnelligkeit. Beide Verbände wollen nun Anfang Mai gemeinsam mit den Kommunen beraten, wie Notfälle abends, an Wochenenden und Feiertagen künftig versorgt werden können. Auch Bürgermeister Dr. Grüttemeier wird an diesem Termin in Düsseldorf teilnehmen.
„Wäre die Reform wie geplant umgesetzt worden, hätte dies die ortsnahe medizinische Versorgung zerschlagen und die Bürgerinnen und Bürger gezwungen, im Notfall die jetzt schon überlasteten
Ambulanzen der örtlichen Krankenhäuser aufzusuchen. Es ist gut, dass dies verhindert wurde. Jetzt müssen wir uns alle zusammensetzen und sachlich über die Zukunft der medizinischen Versorgung vor
Ort sprechen.“, so Bürgermeister Dr. Grüttemeier abschließend.
Quelle: Stolberger Nachrichten / Zeitung