Auf der Talachse wird der Wandel greifbar

Stolberg beteiligt sich am ersten Tag der Städtebauförderung. Investoren und die Verwaltung stellen ihre Konzepte und Projekte vor.

Noch ist die triste Ecke an der Grüntalstraße mit Garagen bebaut, aber im kommenden Jahr soll sie so aussehen, wenn 21 generationsgerechte Eigentumswohnungen fertiggestellt sind. Foto: D. Müller, Grafik: Pidun
Noch ist die triste Ecke an der Grüntalstraße mit Garagen bebaut, aber im kommenden Jahr soll sie so aussehen, wenn 21 generationsgerechte Eigentumswohnungen fertiggestellt sind. Foto: D. Müller, Grafik: Pidun

Ambitionierte Bauvorhaben, die teilweise bereits im kommenden Jahr abgeschlossen werden sollen, das neue Stadtteilbüro und die Erhöhung der Lebensqualität durch die Aufwertung des städtischen Raumes: Dies waren für die Kupferstadt zentrale Themen am ersten bundesweiten Tag der Städtebauförderung, an dem sich Stolberg am Samstag beteiligt hat. Bei Fachvorträgen und einem Rundgang im Projektgebiet konnten sich die Bürger von den positiven Veränderungen, die auf der Talachse bevorstehen, ein Bild machen. Die Stadtverwaltung erläuterte die geplanten Maßnahmen, die in der Innenstadt von dem Bund- und Länderprogramm „Stadtumbau West“ gefördert werden, und private Investoren stellten ihre Projekte vor.


Die Umgestaltungen von Kaiserplatz und Bastinsweiher standen ebenso auf der Agenda wie die Zukunft des ehemaligen Victor-Kaufhauses oder der Drummen-Villa. „Doch bei dem Innenstadtkonzept geht es um die gesamte Talachse, vom Willy-Brandt-Platz bis zur Mühle“, betonte der Technische Beigeordnete Tobias Röhm. Dem stimmte Andreas Elsbroek vom neuen Stadtteilbüro zu: „Ziel ist, die vollständige Achse mit Leben zu füllen und ein Wohlfühl-Umfeld mit Aufenthaltsqualität zu schaffen.“ Dabei will Elsbroek mit seinem Team nach eigener Aussage vier Jahre lang nicht nur im Stadtteilbüro helfen.


„Wir werden aktiv auf die Menschen zugehen und versuchen, Eigentümer und Gewerbetreibende zu motivieren, sich positiv einzubringen.“ Voraussichtlich ab Ende Mai werde das Stadtteilbüro im Steinweg 73 feste Sprechstunden anbieten, die Arbeit außer Haus soll aber früher aufgenommen werden. „Ob es um eine kleine Sanierungsmaßnahme geht oder um einen kompletten Neubau – wir bieten vielfältige Beratung an“, betonte Andreas Elsbroek und nannte als Beispiele Themenbereiche wie Finanzierung, Steuervorteile, energetische Sanierung und Fördermöglichkeiten.


Vom Stadtteilbüro aus war die nächste Station des Rundgangs am Samstag der „Quartiersplatz“ – freilich nur ein Arbeitstitel für einen Platz, der noch gar nicht existiert. Das Konzept der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft sieht allerdings vor, diesen Platz zu schaffen: Im oberen Steinweg soll er ungefähr auf halber Strecke zwischen Willy-Brandt-Platz und Kaiserplatz entstehen, mit Außengastronomie und freiem Blick auf die Burg zum Verweilen an der Vicht einladen. Denn der Platz soll zum Gewässer hin offen sein. Dank der Fördermittel könne die Stadt ein oder mehrere nicht denkmalgeschützte Häuser erwerben und sie abreißen, damit ein attraktiver Platz entstehen und der enge Steinweg an Raum gewinnen kann, erklärte Tobias Röhm.


Großes Interesse an den Veränderungen in der Innenstadt verzeichneten auch die privaten Investoren wie Fred Pfennings, der bald mit dem Umbau des Victor-Kaufhauses zum neuen Rathaus-Carré beginnen wird. Dort sollen 1000 Quadratmeter Gewerbeflächen im Erdgeschoss vermarktet und die Obergeschosse hauptsächlich mit dem von den Itertalklinik Seniorenzentren angebotenen betreuten Wohnen belegt werden. 39 Wohneinheiten sollen ab Mitte 2016 zur Verfügung stehen, Bewohner, Angestellte und Besucher Kaufkraft in die Innenstadt bringen. „Wir hoffen, auch andere Investoren sowie Einzelhändler und Gastronomen motivieren zu können, dass sie sich in der Innenstadt engagieren“, sagte Pfennings.

Bürger, die am Tag der Städtebauförderung mahnten, dass eine Mischung der Generationen in der Innenstadt und keine bloße Fokussierung auf Senioren vonnöten sei, dürften sich am Kaiserplatz vom Projekt des Architekten Kurt Pidun angesprochen gefühlt haben: An der Ecke Grüntalstraße neben der Drummen-Villa soll ein Neubau mit 21 Einheiten unter dem Motto „Wohnen für Jung und Alt“ ebenfalls im nächsten Jahr realisiert werden. Die Immobilie hatte der Makler Marc Müller nur kurze Zeit in seinem Portfolio, ehe Pidun sie erstand.


„Die Stimmung in Stolberg ist wirklich gut“, sagte Müller. Er kennt die Kupferstadt, war für ein Geldinstitut Jahre lang in Stolberg engagiert, ist seit 2014 als Immobilienmakler tätig und vermarktet nun die neu entstehenden Eigentumswohnungen an der Drummen-Villa. „Es sind viele interessierte Bürger, Nachbarn und Geschäftsleute unterwegs, um zu erfahren, was sich alles in ihrer Innenstadt tut“, lautete sein Fazit zum ersten Tag der Städtebauförderung. Ebenso positiv fiel seine Einschätzung zur momentanen Situation in der Kupferstadt aus: „Die Investoren kommen zurück, Stolberg ist eindeutig im Aufwärtstrend.“


Quelle: Stolberger Zeitung / Nachrichten


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