Rege beteiligt haben Stolberger aus Venwegen, Breinig und Breiniger Berg sich an dem elften Bürgerdialog der CDU unter dem Motto „was mir am Herzen liegt“.
Der Ortsverband-Vorsitzende Ben Grendel, Bürgermeister Tim Grüttemeier und der Fraktionsvorsitzende, Jochen Emonds, standen den Bürgern Rede und Antwort im Restaurant „Birkenhof“ Rede und Antwort. Etwa zu der Problematik des kaum zu begehenden Bürgersteigs am Eschenweg in Breinig. „Der Bordstein wird im kommenden Jahr komplett saniert, versprach der Bürgermeister, dass im städtischen Haushalt Mittel dafür vorgesehen seien.
Weniger Hoffnung machen konnte Grüttemeier hinsichtlich der schlechten Radweganbindung Venwegens. Als Grund nannte er die verschiedenen Verantwortlichkeiten: Während die Vennstraße selbst eine Landesstraße mit Zuständigkeit Landesbetrieb Straßenbau NRW sei, würde das Teilstück Rönneberg vom Kreisverkehr nach Breinig in die Zuständigkeit der Städteregion Aachen fallen. „Wann fährt der Zug endlich bis Breinig“, war eine weitere Bürger-Frage zur Verkehrsanbindung. Grüttemeier nannte als „realistische Zahl“ das Jahr 2020, in dem voraussichtlich die Euregiobahn regelmäßig Breinig anfahren werde.
Den Bürgerdialog der CDU nutzten auch einige Gegner des Neubauprojekts an der Breiniger Neustraße, die auf 388 gesammelte Unterschriften gegen das geplante Bauvorhaben verwiesen. „Es gibt massiven Widerstand gegen die Pläne. Wir können den Umgang der Politik mit dem Bürgerwillen nicht nachvollziehen“, sagten Gegner des Projekts und fragten: „Warum wollen CDU und SPD es zulassen, dass dieser Klotz dort hin gebaut wird?“ Grendel hielt entgegen, der Ortsverband habe sich zwei Jahre lang intensiv mit dem Vorhaben befasst, und Emonds betonte: „Nach eingehender Beschäftigung mit dem Thema ist die CDU-Fraktion zu dem Schluss gekommen: Das Bauprojekt ist vertretbar und sinnvoll.“
Bürgermeister Grüttemeier hob hervor, dass sachliche Einwendungen von Bürgern bei der Planung des Vorhabens berücksichtigt worden seien, und aus den Reihen der Bürgern kamen auch kritische Töne in Richtung der Gegner des Projekts: Breinig sei ein schöner Stadtteil mit intakter Infrastruktur, und durch den geplanten Neubau könnten mehr Menschen das Leben dort genießen. Dies sehe auch der überwiegende Teil der Breiniger so, und 388 Unterschriften dagegen seien für den bevölkerungsstarken Stadtteil in keiner Weise repräsentativ.
Doch nicht nur neues, sondern auch altes lag den Bürgern am Herzen. Etwa der Müll. Mitunter würden geleerte Mülleimer vom Entsorgungsunternehmen über den Bordstein geschleift, und mehrere Häuser weiter mitten auf dem Bürgersteig stehen gelassen. Grüttemeier sicherte zu, auf das Unternehmen einzuwirken und so für Abhilfe zu sorgen. Einige Bürger sprachen sich dafür aus, dass gelbe Tonnen künftig die dünnen und bei Wind umherfliegenden gelben Säcke ersetzen sollen. Die Müllentsorgung sei allerdings in jetziger Form bis 2018 vergeben, sagte der Bürgermeister und verwies darauf, vor der nächsten Ausschreibung im Jahr 2017 die Bürger zu befragen, ob gelber Sack oder gelbe Tonne mehrheitlich gewünscht sei.
Ein anderes Ärgernis sahen manche Venwegener in der Natur. „Unser Wald verkommt zu einer Kloake“, hieß es aus der Versammlung. Pferde- und Hundehinterlassenschaften würden den Waldspaziergang zu einem anrüchigen und schmutzigen Erlebnis machen. Prompt äußerte ein Bürger die Idee, die Stadt solle die eingenommene Hundesteuer dafür nutzen, Beutelautomaten zu installieren. Grüttemeier relativierte, indem er auf den derzeit laufenden Versuch am Grado-Park an der Liester hinwies: „Dort steht ein Beutelautomat, an dem Hundehalter Tüten entnehmen können, um die Hinterlassenschaften ihrer Tiere einzusammeln. Der Erfolg ist jedoch leider sehr mäßig.“
Quelle: Stolberger Zeitung / Nachrichten