Ein erster Ausblick auf 2016: Parkhaus, Kaiserplatz, Bastinsweiher, Rhenaniastraße, Rathaus-Carré und die Familienfreundlichkeit.
Das Werbebanner, das vor einem Jahr noch „demnächst“ auf die Eröffnung einer griechischen Gaststätte an der Zweifaller Straße hingewiesen hat, ist im Herbst verschwunden – ohne dass ein Restaurant eröffnet hätte. Eröffnen sollen aber in diesem Jahr wieder Geschäfte im ehemaligen Kaufhaus Victor. Mit Details halten sich die Projektbeauftragten des neuen Eigentümers, Fred Pfennings, zwar noch zurück, aber angekündigt ist ein „Einzelhandel aus dem Non-Food-Bereich“. Am Umbau wird im „Rathaus-Carré“ bereits fleißig gearbeitet. Im Herbst sollen 39 barrierefreie Wohnungen bezugsfertig sein. Am 9. Januar feiert Betreiber Dr. Christoph Kösters Richtfest für das Itertalklinik Seniorenzentrum Breinig, und auf Süssendell geht das AWO-Dorf für demenzkranke Senioren seiner Vollendung entgegen.
Ideen beim Neujahrsempfang
Für die kommenden zwölf Monate wird in Stolberg nicht wie im chinesischen Horoskop die Zeit „des Affen“ eingeläutet, sondern das „Jahr des Baggers“, das mit vielen Hoch- und Tiefbau-Projekten bereits den Jahresbeginn prägt.
Der Herzogenrather Architekt Kurt Pidun hat den Bauantrag für den Umbau des Areals an der Dummen-Villa am Kaiserplatz eingereicht; vermutlich im März kann der Bau von 21 Eigentumswohnungen beginnen. Am Aschermittwoch ist die Vorbereitungsphase vorbei, und die Neugestaltung des Kaiserplatzes beginnt – beginnend vom Rathaus aus erhält der historische Kern ein neues Gesicht und eine eigene Gastronomie. Ebenfalls im Rahmen des Entwicklungskonzeptes Talachse Innenstadt beginnt Mitte Februar die Umgestaltung von Frankental und Bastinsweiher. „Beide Bauaufträge werden am 21. Januar vergeben“, sagt der Technische Beigeordnete Tobias Röhm. Das ganze Jahr über werden die Stolberger die Veränderungen an diesen zentralen Orten der Innenstadt verfolgen können, bevor es im kommenden Jahr weitergeht mit der Neugestaltung von Rathaus- und Salmstraße. Der Förderantrag dazu ist bereits fristgerecht eingereicht, so dass nun an den Details gefeilt werden kann.
Begonnen wird im Januar – immer vorausgesetzt, das Wetter spielt mit – mit dem Neubau von Oberer Donnerbergstraße und dem Narzissenweg. Dort wird mit kalkulierten 500 000 Euro der Straßenbau deutlich teurer als erwartet aufgrund der Belastungen im heutigen Untergrund der Fahrbahn. Mit der Städteregion abgestimmt wurde ein kostenreduzierendes Sanierungskonzept, nach dem möglichst viel Material wieder vor Ort eingebaut werden soll. In wie weit Anlieger zu diesen Kosten herangezogen werden, wird derzeit noch in der Verwaltung geprüft.
Im Februar rollen die Bagger auf der Rhenaniastraße an, um den Abschnitt zwischen Münsterbach- und Propsteistraße zu erneuern. Der Bund bezuschusst dieses Teilstück mit 60 Prozent. 80 Prozent hat der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) für den verbleibenden Abschnitt bis zum Hauptbahnhof zugesichert, der aber erst im Zusammenhang mit einem anderen Wunschprojekt angegangen werden kann. „Aber wir werden im nächsten Jahr mit dem Bau des Parkhauses beginnen können“, freut sich Bürgermeister Tim Grüttemeier über das Ergebnis der vertrauensvollen Gespräche mit dem NVR. Er hat den städtischen „Antrag auf Vorsorge“ bewilligt: Stolberg darf den Parkhaus-Bau vorfinanzieren, weil der NVR nicht vor Ende 2019 in der Lage ist, den bereits avisierten 85-prozentigen Zuschuss auszuzahlen. „Den Bauantrag für das Parkhaus haben wir bereits eingereicht.“ Aufgrund der vielen Besonderheiten, des Planungsfortschrittes und des Finanzierungswillens in Stolberg konnte der NVR die Zusage zum förderunschädlichen vorzeitigen Baubeginn geben. So möchte auch die Deutsche Bahn im kommenden Jahr den Mittelbahnsteig erneuern und den „Skywalk“ als barrierefreie Überführung ins Parkhaus errichten. Am 21. Januar stellt die Verwaltung der Politik die Planung des Parkhauses mit einem Kostenvolumen von rund drei Millionen Euro vor.
Neu für Stolberg ist auch ein Projekt, das am 7. Januar im Dezernat des Ersten Beigeordneten Robert Voigtsberger anläuft: „Führen mit Zielen“ lautet der Weg zu einem Leitbild für die Verwaltung, das die Mitarbeiter „von unten nach oben“, also vom Sachbearbeiter über Gruppen, Abteilungen und Ämter hinauf zum Dezernenten entwickeln, das zur Steigerung von Motivation, Zufriedenheit und Effizienz beitragen und Rationalisierung verhindern soll.
Premiere feiert ab Neujahr das Projekt „12 Monate und 12 Ideen, um Stolberg noch familienfreundlicher zu gestalten“. Die Ergebnisse der ersten Runde werden im Rahmen des Neujahrsempfangs am Mittwoch, 13. Januar, im Museum Zinkhütter Hof vorgestellt, bei dem Staatssekretär Bernd Neuendorf aus dem Düsseldorfer Familienministerium die Festrede hält.
Ins familienfreundliche Bild passt dann auch die Sanierung der Realschule Mausbach für rund zwei Millionen Euro aus Mitteln des Kommunalen Investitionsfonds (KIF). Über die Verwendung der weiteren zwei Millionen Euro aus KIF-Mitteln berät der Hauptausschuss am 21. Januar. Der Schwerpunkt soll ebenfalls im Bildungsbereich liegen, und somit folgen weitere Maßnahmen im Hoch- und Tiefbau. In Stolberg beginnt eben im Januar das „Jahr des Baggers“.
Quelle: Stolberger Nachrichten / Zeitung