Bewegung auf Toom-Gelände an Mauerstraße. Discounter möchte hier weitere Filiale errichten. Auch dm will Shop platzieren.
Was aus der Ansiedlung eines erhofften Bau- und Gartenmarktes auf dem Zincoli-Gelände wird, ist offen. „Wir verhandeln noch und warten minütlich auf eine Entscheidung“, sagt Tim Grüttemeier. Toom war vorgesehen als Ankermieter für den großen Baumarkt auf dem Zincoli-Gelände. Zugunsten der Innenstadt-Entwicklung hatte die Stadt das von der Strabag entwickelte Projekt wegen der Ansiedlung weiteren innenstadtrelevanten Einzelhandels storniert.
Erhalten bleibt der Wunsch, einen zeitgemäßen Bau- und Gartenmarkt anzusiedeln – eine Branche, der in der Kupferstadt mehr als ausreichendes Potenzial bescheinigt wird. Die Tochtergesellschaft der Rewe-Gruppe hat auch stets Interesse signalisiert. Gesucht wird offensichtlich noch ein Projektentwickler für das Vorhaben. Die übrige Fläche des vier Hektar großen Zincoli-Geländes möchte die Stadt dann als Gewerbegebiet und für eine Erweiterung des Dienstleistungszentrums mit Werkstätten ausweisen.
Viel Zeit bleibt Toom für eine Entscheidung offensichtlich nicht. Denn der Eigentümer des Grundstückes, auf dem an der Mauerstraße der Toom-Markt steht, hat andere Pläne: Die Unternehmensgruppe Leder in Hildesheim hat einen Optionsvertrag mit Aldi-Süd geschlossen. Die in Eschweiler firmierende Aldi GmbH & Co. KG plant die Ansiedlung einer zusätzlichen Filiale mit 1200 Quadratmeter Verkaufsfläche in Münsterbusch, bestätigte gegenüber unserer Zeitung Aldi-Geschäftsführer Uwe Seiler.
Zudem bestehe Einigkeit mit der Drogerie-Kette dm, dort ebenfalls eine Filiale mit 800 Quadratmeter Verkaufsfläche zu realisieren. Voraussetzung ist, dass der im Juni gestellte Bauantrag durch die Stadt bis zum Herbst positiv beschieden wird, um das Projekt nach dem vorgesehenen Zeitplan umsetzen zu können.
Mehr noch: Aldi gibt eine Bestandsgarantie für die Filiale in der Rathaus-Passage. Nach ihrer Prosperität hatte sich Bürgermeister Tim Grüttemeier angesichts der Expansionspläne erkundigt. Bei einer Besprechung im Rathaus versicherte Uwe Seiler den Vertretern von Politik und Verwaltung, dass die Filiale auch bei einer Neuansiedlung nicht geschlossen werde.
„Zu keinem Zeitpunkt bestand bislang die Absicht, unsere Innenstadtfiliale bei einer Neuansiedlung zu schließen“, erklärt Seiler. Das hat Grüttemeier nun auch Schwarz auf Weiß vorliegen: „Darüber hinaus versichere ich ihnen, dass wir diese Filiale noch mindestens weitere fünf Jahre nach der Eröffnung der neuen Filiale an der Mauerstraße betrieben werden“, schreibt Seiler – vorausgesetzt natürlich, dass der Immobilieneigentümer nicht Aldi kündigen würde, wovon aber kaum auszugehen sei.
„Die Filiale neben dem Rathaus läuft gut“, erklärt Seiler darüber hinaus gegenüber unserer Zeitung. Natürlich habe der Discounter mit einem Einzelhandelsgutachten mögliche Auswirkungen untersucht. „Selbst bei prognostizierten Einbußen von zehn bis 17 Prozent erreicht die Filiale in der Stadtmitte eine auskömmliche Kundenfrequenz“, betont der Aldi-Geschäftsführer. Stärker betroffen werde vermutlich die Niederlassung an der Prattelsackstraße, glaubt Seiler. „Das liegt an der Kundenstruktur“. Die Filiale neben dem Rathaus werde vor allem fußläufig genutzt, während viele Kunden aus den Stadtteilen mit dem Auto den „Prattelsack“ ansteuern würden. Die Kunden aus dem Einzugsgebiet Münsterbusch würden sich dann zur Mauerstraße orientieren.
Aldi hat zudem die Wiederbelebung der Stolberger Innenstadt im Visier. „Das wird richtig schön“, sagt Seiler. Angesichts der umfangreichen Bemühungen der Kupferstadt zur Aufwertung ihrer Innenstadt erwarte er eine steigende Frequenz. „Wir freuen uns, mit unserer Filiale zur Belebung beitragen zu können“, so Seiler.
Quelle: Stolberger Zeitung / Nachrichten