Das Gewerbegebiet steht vor einem Wandel – Im Fokus stehen das Zincoli-Gelände, das Hoyer-Fabrikgebäude und das DLZ
Wenn tiefgreifende Veränderungen anstehen, ist oft davon die Rede, dass kein Stein auf dem anderen bleibt oder dass etwas in kurzer Zeit nicht mehr wiederzuerkennen sein wird. Und genau das soll auch auf den Gewerbestandort Münsterbusch zutreffen. „In zwei bis drei Jahren wird es hier vollkommen anders aussehen“, verspricht der Vorsitzende des CDU-Ortsverbands Büsbach-Dorff-Liester-Münsterbusch, Fritz Thiermann, bei einer Begehung des Areals.
Zunächst zum Dienstleistungszentrum: Hier haben sich seit der Eröffnung vor mehr als 20 Jahren viele junge und besonders innovative Firmen angesiedelt. Die Auslastung des DLZ liege bei fast 100 Prozent, so Thiermann. Höchste Zeit also, die Kapazitäten zu erweitern. Die Planung dafür laufe noch in diesem Jahr an, spätestens 2019 soll dann der Erweiterungsbau fertig gestellt sein. Dieser werde sicherlich nicht die ganze Fläche bis zur Ecke Cockerill-/Mauerstraße einnehmen, aber doch ein gutes Stück, so der Politiker.
In unmittelbarer Nachbarschaft zum DLZ erstreckt sich das Zincoli-Gelände, in dessen Mitte das Münsterbuscher Wahrzeichen – der Kamin – in den Himmel ragt.
Schon vor Jahren sollte ein Investor das Gebiet entwickeln, Einzelhandelsgeschäfte sollten das Bild prägen. Seinerzeit scheiterte das Vorhaben aber an einem Veto der Kölner Regierungspräsidentin Gisela Walsken. Entweder Fördergelder für die Sanierung der Innenstadt oder die Realisierung der Pläne für das Zincoli-Gelände, hieß es damals. „Jetzt scheint sich hier wieder etwas zu konkretisieren“, berichtet Ludwig Hahn, Beisitzer des Ortsverbands. Auf dem Gelände soll ein großer Bau- und Gartenmarkt mit einer Fläche von 25.000 Quadratmetern entstehen. Die Verhandlungen mit dem potenziellen Investor laufen. Dann könnte es auch dem Kamin an den Kragen gehen. „Dem Investor ist freigestellt, ob er ihn erhält oder nicht“, so Hahn.
Kreisverkehr auf der Cockerillstraße
Weil die Ansiedlung der Geschäfte laut eines Gutachtens täglich rund 5.000 zusätzliche Fahrzeuge mit sich bringt, ist auch die Verkehrssituation wieder in den Fokus gerückt. Für ein wenig Entspannung soll laut CDU ein Kreisverkehr auf der Ecke Cockerillstraße/Mauerstraße sorgen. „Es gäbe sonst das absolute Chaos“, befürchtet Hahn. „Daher wenden wir uns nun an unseren Landtagsabgeordneten Axel Wirtz und hoffen, dass er den Kreisverkehr in der Prioritätenliste etwas weiter vorne platzieren kann.“ Der Zulieferverkehr für die sich ansiedelnden Geschäfte soll über den Schöllerweg fahren. Dazu zählen auch eine Aldi- und eine dm-Filiale. Diese werden auf dem Gelände des toom-Baumarkts, der im Mai schließt und dann abgerissen wird, neu gebaut werden. Die Filiale des Discounters soll möglicherweise schon 2018 eröffnen. Für den Standort am Rathaus habe Aldi eine Bestandsgarantie von fünf Jahren abgegeben.
Im Hoyer-Fabrikgebäude entstehen Wohnungen
Auf einer weiteren Fläche hat sich schon etwas getan. Das eingezäunte Gelände rund um die ehemalige Kartonagen-Fabrik Hoyer ist bereits freigeräumt. Alles sei überwuchert und zugemüllt gewesen, berichtet der stellvertretende Vorsitzende des Ortsverbands, Bernd Stickeler. Von einem „Schandfleck“ ist gar die Rede, der immer mehr zum „Sicherheitsrisiko“ geworden sei. Das Architekturbüro Pidun aus Herzogenrath hat die 3.600 Quadratmeter große Fläche schon vor zwei Jahren gekauft und will das Hoyer-Gebäude nun zu einem Mietshaus mit 30 Wohnungen umgestalten. „Dabei bleibt der Baukörper mit dem charakteristischen Turm erhalten“, berichtet Stickeler. Direkt angrenzend soll noch ein Neubau mit elf Eigentumswohnungen inklusive Tiefgarage und Gartenanlage entstehen. Die Baugenehmigung ist eingereicht, der Bescheid lässt noch auf sich warten.
Quelle: Super Mittwoch