Stadtrat beauftragt die Verwaltung, das Thema autonomes Fahren auf den Straßen der Stadt voranzutreiben
Autos ohne Fahrer am Lenkrad: Das Thema autonomes Fahren ist längst keine Vision aus der fernen Zukunft mehr. Autokonzerne wie Daimler testen bereits seit Jahren, auch im laufenden Straßenverkehr, ihre selbstständig fahrenden Autos. Wenn es nach dem Willen der Stolberger CDU geht, könnten auch bald auf den Straßen der Stadt autonom fahrende Autos unterwegs sein. Die Fraktion der Christdemokraten hat einen entsprechenden Antrag eingebracht, der einstimmig zur weiteren Bearbeitung an die Verwaltung verwiesen wurde.
„Bereits im Juli des vergangenen Jahres hatte der Bundesverkehrsminister signalisiert, das autonome Fahren in Deutschland und den Ausbau weiterer Teststrecken zu unterstützen“, schreibt Marc Delzepich, CDU-Ratsmitglied, auf dessen Initiative die Fraktion den Antrag eingebracht hat. Delzepich verweist außerdem auf den SPD-Verkehrsexperten Arno Klare, der erklärt hatte, dass es sich bei autonomem Fahren um die sicherste Form des Fahrens handele. So seien 95 Prozent aller Unfälle auf menschliches Versagen, nicht auf technische Fehler, zurückzuführen. Auch durch intelligente Mobilität müsse man die Zahl von Unfalltoten reduzieren.
Autos fahren schon seit Jahren
„Der Weg bis zum vollständig automatisierten Fahren ist noch lang“, schreibt Marc Delzepich. Neben ethischen und juristischen Fragen seien auch noch technische Fragen zu klären. Ganz so weit ist der Weg vielleicht gar nicht. So hat der Konzern Daimler bereits 2013 ein selbstständig fahrendes Auto auf die historische Strecke von Mannheim nach Pforzheim geschickt, die auch Bertha Benz bei der ersten „automobilen Fernfahrt“ zurücklegte.
Wie der Verband der Deutschen Automobilindustrie mitteilt, finden aktuell Testfahrten vor allem auf Autobahnen in Bayern, auf der A9 und der A93, statt. Auch innerstädtische Teststrecken gibt es schon, und zwar in Berlin.
Dass das Thema autonomes Fahren auch in der Region ein wichtiges ist, zeigen die Entwicklungen im Bereich E-Mobilität rund um die RWTH Aachen. So wurde just der „eGO Mover“ vorgestellt, ein elektrobetriebener Kleinbus, der in der höchsten Automatisierungsstufe autonom fahren soll. „Stolberg könnte durch das Bereitstellen einer Teststrecke einen Beitrag zum technischen Fortschritt leisten“, so Delzepich.
Quelle: Stolberger Nachrichten / Zeitung