Der Hintergrund: Die Innenstadt soll wieder belebt werden. Info-Veranstaltung für Eigentümer im Rathaus. Vorherige Anmeldung.
In der Stolberger Innenstadt tut sich etwas: Die Arbeiten am Bastinsweiher und Kaiserplatz sind bereits abgeschlossen, die Rathausstraße wird momentan Stück für Stück modernisiert. Und mit dem Einzug des Actions-Marktes im Steinweg verzeichnet auch der Einzelhandel einen Aufwärtstrend. Diesen wollen Nathalie Malekzadeh, Leiterin des Amtes für Wirtschaftsförderung, und Einzelhandelsbeauftragter Timo Abels fortführen.
Um die Innenstadt wieder zu beleben, müssen allerdings nicht nur Einzelhändler ihr Interesse bekunden, sondern auch Immobilieneigentümer. Ein Themenabend unter dem Titel „Einzelhandel“ soll gerade Letzteren neue Ideen und Anregungen mit auf den Weg geben, wie Malekzadeh und Abels berichten.
Im Vordergrund steht an diesem Abend unter anderem das Immobilienportal der Stadt – gisTRA. Eigentümer können dieses kostenlos nutzen, um ihr Objekt anzubieten. Meldet sich ein Interessent, dient die Verwaltung als Vermittler. „Wir sind keine Makler und wollen das auch nicht sein. Wir wollen nur den Kontakt zwischen dem Eigentümer und dem Interessenten herstellen“, macht Nathalie Malekzadeh deutlich. Das Portal könne interessierten Einzelhändlern einen Überlick geben, welche Immobilien derzeit in Stolberg zur Verfügung stehen.
Impulse geben
Ist dieser erste Schritt getan, können Eigentümer und Einzelhändler ins Gespräch kommen. Unter dem Titel „Strategische Allianzen zwischen Immobilieneigentümern und Einzelhändlern“ wird an diesem Abend auch Till Schüler einen Vortrag halten. Er ist Dozent an der FH Aachen und im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften tätig. „Mit seinem Vortrag will er Impulse geben und zeigen, dass man Verträge auch flexibel gestalten und so das Risiko auf mehrere Schultern verteilen kann“, sagt Nathalie Malekzadeh. Sie und ihr Kollege Timo Abels haben die Erfahrung gemacht, dass es immer wieder Eigentümer gibt, die an nicht gerade zeitgemäßen Modellen festhalten. Dabei spiele auch das Thema Mietpreise eine wichtige Rolle. „Es gibt Vermieter, die noch immer abenteuerliche Vorstellungen haben und zehn Euro pro Quadratmeter verlangen, obwohl der Preis im Geschäft gegenüber bei 6,90 Euro pro Quadratmeter liegt“, sagt Timo Abels. Er ist der Meinung: „Der Markt hat sich gewandelt.“ Und das müsse auch den Eigentümern klar werden.
Ein neues Konzept stellt beispielsweise Tim Köhler vor. Er ist Geschäftsführer der Agentur Pop up my Brand und geht auf das Konzept des sogenannten Pop Up Stores ein. Bereits Anfang Mai des vergangenen Jahres hatte die Stolberger CDU einen Antrag an die Verwaltung gestellt, in dem diese aufgefordert wurde das Konzept des Pop Up Stores für die Stolberger Innenstadt zu prüfen.
Die Grundidee, die sich hinter diesem Konzept verbirgt? Flexible Mietpreise und eine flexible Mietdauer. Auf diese Weise könnten Einzelhändler testen, inwiefern ihr Konzept Früchte trägt. Und damit nicht genug. „Wenn immer wieder ein Wechsel stattfindet, können Pop Up Stores eine richtige Attraktion sein“, sagt Abels. Zudem biete dieses Modell auch gleichzeitig Chancen für Existenzgründer.
Vorteile, die dies für Eigentümer und Mieter beinhalten könnte? „Die Zeit der Anmietung ist begrenzt und erfolgt ohne großen Verwaltungsaufwand. Darauf muss sich ein Vermieter aber auch erst einmal einlassen“, sagt Nathalie Malekzadeh. Der Kreativität der Einzelhändler seien keine Grenzen gesetzt. „Dazu gehört alles, was Besucher in die Innenstadt zieht“, sagt Timo Abels.
Weiterer Programmpunkt
Ein weiterer Programmpunkt an diesem Abend ist die Vorstellung eines Einzelhandelskonzepts für die Kupferstadt. Dies wird allerdings erst noch im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Arbeitsmarktpolitik (AWA) vorgestellt und muss zudem vom Rat der Stadt Stolberg abgesegnet werden.
Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 18. Oktober, im Ratssaal statt. Start ist an diesem Abend um 19.30 Uhr. Nach dem offiziellen Programm, das bis rund 21 Uhr gehen soll und mit der Begrüßung von Bürgermeister Tim Grüttemeier startet, stehen die Referenten und Mitarbeiter des Amtes für Wirtschaftsförderung um Nathalie Malekzadeh und Timo Abels für Rückfragen bereit.
Quelle: Stolberger Nachrichten / Zeitung